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Letzte Generation in Leipzig: Jetzt wird nicht mehr geklebt, jetzt wird gelangweilt

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Letzte Generation in Leipzig: Jetzt wird nicht mehr geklebt, jetzt wird gelangweilt

Die Letzte Generation will anschlussfähiger werden. In Leipzig und weiteren Städten testete sie die "ungehorsame Versammlung". Kann sie damit die Massen überzeugen?

Bevor sie auf die Straße rennen, ist es ungewöhnlich ruhig für eine Veranstaltung der Letzen Generation. Zunächst gibt es nur eine Kundgebung, zusammen mit einer Initiative, die sich für den Erhalt von Bäumen am Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz einsetzt. Es geht um den Buntspecht und die Dorngrasmücke. Die Versammlung ist angemeldet, bis 13 Uhr, erklärt ein Polizist. Eine kleine Menge versammelt sich um die Redner, eine Mutter malt eine brennende Erde auf ein Stück Pappe, das sie auf ihren Kinderwagen geklemmt hat. Dann bekommt die erste Aktivistin der Letzten Generation das Mikro.

Es war zuletzt still um die Letzte Generation geworden. Ende Januar dieses Jahres, zwei Jahre nachdem sie erstmals Straßen blockierte, kündigte die Gruppe dann eine neue Strategie an: Weg mit dem Klebstoff, stattdessen soll es "ungehorsame Versammlungen" im ganzen Land geben. Bei einer Pressekonferenz vor dem Schloss Bellevue Anfang dieser Woche sprach die Sprecherin Carla Hinrichs dann vom Beginn des "Widerstandsfrühlings". Die ungehorsamen Versammlungen sind ein Teil davon. Sie sollen sich über Straßen und Gehwege strecken, erklärte die Schülerin Laura Bischoff bei der Pressekonferenz. "Das heißt alle können mitmachen und dabei so widerständig sein, wie sie möchten." Deutlich ungehorsamer und nachdrücklicher als angemeldete Demonstrationen sollen die Versammlungen sein, dabei aber friedlich. Irgendwo zwischen Kräftemessen mit der Polizei und Straßenfest.STERN PAID Klimakleber Familien 1235

"Jetzt musst du dich nochmal neu entscheiden. Bist du jetzt dabei?", hatte Carla Hinrichs auf Instagram geschrieben.

Mindestens 600 sollten es sein – gekommen sind knapp 150

Die Letze Generation will auch Menschen zu ihren Protesten bringen, die sich nicht vorstellen können, sich auf Straßen festzukleben. Die Menge an Menschen soll der neue Klebestoff werden und dafür sorgen, dass die Blockaden nicht rasch aufgelöst werden können. "Wir haben jetzt das Ziel, durch diese ungehorsamen Versammlungen 0,1 bis ein Prozent in jeder Stadt zu erreichen, die mitmachen", sagte Sprecherin Lina Johnsen im Vorfeld der Veranstaltung. In Leipzig mit gut 600.000 Einwohnern wären das 600 bis 6.000 Menschen. 

Es sind dann knapp 150, die sich nach und nach auf dem Platz versammeln. Auch in neun anderen Städten waren am Samstag Versammlungen der Letzten Generation angekündigt, in Berlin, Bremen, Köln, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart, Regensburg, München und auf Rügen.

"Wir gehen erst, wenn die Regierung handelt"

In Leipzig verliest eine Aktivistin der Letzten Generation eine Erklärung, die Frank-Walter Steinmeier unterschreiben soll. Zuerst hatten sie sie bei der Pressekonferenz vorm Schloss Bellevue vorgestellt. Es geht um die Klimakatastrophe, steigende Heizkosten, soziale Ungerechtigkeit, und rechtextreme Parteien, die gesellschaftlich Krisen ausnutzen.

Ein paar Stunden vor der Versammlung erklärte Lina Johnsen, dass sie Ehrlichkeit von der Regierung fordern. "Zu sagen, dass ist hier ein Bombenanschlag in Zeitlupe. Das sind Worte, die die Regierung aussprechen sollte, die Steinmeier aussprechen sollte, dann würde das in den Leuten etwas bewegen." Sie würden auf der Versammlung bleiben wollen, bis die Forderungen erfüllt werden. Oder die Polizei die Versammlung auflöst. Sie wären auch bereit, vor Ort zu campen. Johnsen ist Sprecherin der Letzten Generation und das Gesicht eines anderen Teils der neuen Strategie: Als Spitzenkandidatin der Protestgruppe soll sie bei der nächsten EU-Wahl auf dem Stimmzettel stehen.IV Jahrestag Klebeaktion Letzte Generation14.21

"Wir gehen erst, wenn die Regierung handelt", sagt Juliane Schmidt. Sie ist schon länger bei der Letzten Generation aktiv, trägt einen großen Rucksack geschultert, an dem ein Zelt und eine Matte geschnallt sind. Sie ist bereit, zu campen. Manche Teilnehmer der Versammlung sitzen auf dem Boden, malen mit Kreide Bäume und Wolken oder schreiben Sprüche wie "Klimageld jetzt" auf den Stein. Unter den Teilnehmern sind, außer den vor allen älteren Menschen, die wegen der Bäume auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz gekommen sind, kaum welche, die nicht bereits bei vorherigen Versammlungen der Letzten Generation dabei waren. 

Auch die 17-jährige Sophia ist schon bei der Letzten Generation aktiv. "Ich glaube, es ist die letzte Chance Einfluss auf meine eigene Zukunft zu nehmen", erklärt sie ihre Teilnahme an der Versammlung. Auf ihrem Schild steht: "Heute handeln! Sonst morgen friedliche Revolution!"

"Eine Verzweiflungstat"

Am Rande haben sich zwei Frauen positioniert, eine Mutter mit ihrer erwachsenen Tochter. Dass die Letzte Generation ihre Strategie ändere, sei clever, meint die Mutter. "Es ist schade, dass es kriminalisiert wurde." Warum war sie bislang selbst nicht dabei? Sie zögert einen Moment. "Wahrscheinlich hatte ich keinen Mut. Ich finde es wirklich mutig."

Die Straße blockieren wolle sie auch heute nicht. "Da rutsche ich dann schon wieder ins normale Leben", sagt sie entschuldigend. Ihre Tochter sagt, sie habe die Letzte Generation bislang aus der Ferne verfolgt, habe aber großes Interesse, sich ihr zu nähern.

Schafft es die Letzte Generation auf die Wahlliste zur EU-Wahl, wollen beide für sie stimmen. All die kleinen Schritte, sagt die Mutter, würden die Hoffnung nähren. "Eigentlich ist die Teilnahme hier eine Verzweiflungstat."

Die Polizisten bleiben zurückhaltend

"Bleiben Sie auf jeden Fall hier, es wird sich lohnen", verspricht der Sprecher der Initiative Stadtnatur zum Ende der Redebeiträge. Erstmal bleibt es ruhig, die Menschen reden in kleinen Gruppen auf dem Platz. Dann stellt sich ein Aktivist bei grün auf den Fußgängerüberweg, zwischen der Tramhaltestelle und dem Gehweg. Andere folgen, überrumpeln die Polizisten, die vor der Fahrbahn stehen. Sie versuchen noch, einzelne abzufangen, aber dann ist die Fahrbahn schon voller Menschen.

"Ich hätte gedacht, dass sie das ruppiger unterbinden würden. Aber bei so vielen Leuten …"

Lina Johnsen schaut in die Menge um sich herum. Wenn sie sich nur auf den Gehweg hocken würden, meint Johnsen, würden die Leute später am Küchentisch nicht darüber reden. "Weil es die Leute nicht berührt." Es fängt an zu tröpfeln. "Der Widerstandsfrühling fängt gerade erst an, immer mehr reihen sich ein und stellen sich dazu."

Wenige Minuten später, um kurz nach 13 Uhr, kommt die erste Durchsage der Polizei, ein Versammlungsleiter möge sich bei ihnen melden. Den gebe es aber gar nicht, meint Johnsen. 

Kurz darauf geht sie aus der Menge, um sich aus einem Pappkarton ein veganes Brötchen zu holen. Als sie wieder auf die Straße will, verstellen die Polizisten ihr den weg. Sie geht nach rechts, einer folgt ihr, sie geht nach links, er folgt ihr. Ein paar schnelle Schritte, sie setzt sich hin, knapp hinter der Linie der Polizisten. Auf dem Boden robbt sie sich in den nächsten Sitzkreis.

Störend und anschlussfähig – schafft das die Letzte Generation?

Frage an eine Passantin mit einem kleinen Jungen an der Hand: Was hält sie von der Veranstaltung? "Ich gehe schon mit", meint die Frau. Aber für Leute, die zur Arbeit müssen, sei es natürlich nervig. Spontan dazustoßen will sie nicht, die beiden seien auf dem Weg ins Kino.Von der Sinnkrise zum Sinneswandel bei der Letzten Generation17.09

Johnsen liefert sich durch die Reihe der Polizisten hindurch ein Wortgefecht mit zwei Männern von der Jungen Liberalen Leipzig, die vorbildlich auf dem Bürgersteig stehen. Sie wollten ein Interview, aber nicht im Regen auf der Straße. Johnsen weigert sich, zu ihnen zu kommen. Man wolle ein ehrliches Gespräch führen, ein paar kritische Fragen stellen, erklärt Aaron Sauer. Die Jungen Liberalen mit der Letzten Generation? "Ohne Kleber sehen wir eine gesunde Entwicklung hin zur bürgerlichen Mitte."

Auf der Straße sitzend liest ein Aktivist anderen von einem durchweichten Zettel Informationen über ihre Rechte und den besten Umgang mit der Polizei vor. Redet ruhig mit den Polizisten über die Klimakatastrophe, empfiehlt er den Umsitzenden. Eine Durchsage der Polizei unterbricht ihn: Das sei jetzt die dritte und letzte Warnung. Ein Mädchen steht auf und geht.

Es ist ein Balanceakt, den die Letzte Generation zu meistern versucht – möglichst anschlussfähig sein und dabei noch so störend, dass sie Aufmerksamkeit bekommen.

Knapp vierzig Leute sind noch auf der Straße, etwa gleich viele unterstützen sie vom Gehweg. Dann werden die ersten aus der Gruppe von den Polizisten weggeschleift. Nach und nach wird die Gruppe kleiner, immer, wenn wieder jemand rausgetragen wird, rufen die Menschen auf der Straße und die Unterstützer am Rand: "Du bist nicht allein!"Gewalt gegen Klimaaktivisten der Letzten Generation 18.22

"Ihr müsst mehr werden"

An ihnen vorbei schlängeln sich Menschen mit Einkaufstaschen zur Tramhaltestelle. "Außenrumlaufen, Schatz!", ruft ein Mann einer Frau zu, die eine verpackte Kaffeemaschine trägt.

Um kurz nach 15 Uhr sitzt Lina Johnsen alleine auf der Straße, um sie herum ein Kreis aus einem Dutzend Polizisten und eine Reihe Mannschaftswagen der Polizei. Etwas abseits sitzen noch drei Aktivisten, deren Personalien schon aufgenommen wurden, die sich aber trotzdem wieder hingesetzt haben. Unter ihnen Juliane Schmidt, die Frau mit dem Zelt. Dann wird auch Johnsen von drei Polizisten weggetragen, mit ihren Armen hält sie ihre Oberschenkel umschlungen.

Vereinzelt setzen sich Aktivisten wieder auf die Straße und werden direkt von der Polizei zurück an den Gehweg geschleift. Es sei schön gewesen, mal zu sehen, was man sich unter so einer ungehorsamen Versammlung vorstellen könne, meint ein Aktivist der Letzten Generation am Straßenrad. Festgeklebt habe er sich bislang nirgendwo. "Das traue ich mich nicht. Aber sowas hier traue ich mich."

Gut zweieinhalb Stunden nach Beginn der Blockade fließt der Verkehr wieder, die Menge hat sich aufgelöst. Lina Johnsen diskutiert mit ein paar Polizisten. "Ihr müsst mehr werden, hiermit wachst ihr nicht", meint der Polizist. "Wir sind eine lernende Bewegung", erwidert Johnsen.

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