Übersicht zum Ausstand: 130 Betriebe in 80 Städten und 40 Landkreisen: Hier ruft Verdi zum Warnstreik im Nahverkehr auf
Nun sollen Busse und Bahnen der kommunalen Verkehrsbetriebe stillstehen. Die Gewerkschaft Verdi ruft ihre Mitglieder für diesen Freitag zum Warnstreik auf. Betroffen sind rund 130 Unternehmen in ganz Deutschland, mit Ausnahme von Bayern.
Erneut dürfte ein Streik den Öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland erheblich beeinträchtigen. Im Tarifkonflikt mit den kommunalen Verkehrsbetrieben ruft die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder für den kommenden Freitag zum Warnstreik auf. Betroffen sind mehr als 130 Betriebe und 90.000 Beschäftigte in fast ganz Deutschland. Nur Bayern ist ausgenommen. Wo genau gestreikt werden soll, lesen Sie hier im Überblick:
Baden-Württemberg
Im Südwesten hat Verdi die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass am Freitag in diesen Städten keine Busse und Bahnen der bestreikten Unternehmen fahren werden.
Längste Streiks Deutschland6.11
Berlin und Brandenburg
Auch in der Hauptstadt sowie in 14 Landkreisen oder kreisfreien Städten Brandenburgs müssen sich Pendlerinnen und Pendler auf Ausfälle einstellen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg nennt folgende vom Warnstreik betroffene Unternehmen: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), ViP Verkehrsbetrieb Potsdam, Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald (RVS), Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming (VTF), Busverkehr Oder-Spree (BOS), Barnimer Busgesellschaft (BBG), Cottbusverkehr, Havelbus Verkehrsgesellschaft, regiobus Potsdam Mittelmark, Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) (SVF), DB Regio Ost GmbH (Landkreis: Spree-Neiße), Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel (VBBr), Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG), mobus Märkisch-Oderland Bus, Verkehrs-Management Elbe-Elster (VMEE). S-Bahnen und Regionalzüge werden wie auch andernorts nicht bestreikt.
Bremen und Niedersachsen
Betroffen sind laut Verdi sechs kommunale Unternehmen in Niedersachsen und eines in Bremen. In Niedersachsen sollen die Beschäftigten der Braunschweiger Verkehrsgesellschaft, der Göttinger Verkehrsbetriebe, von Osnabus und SWO-Mobil in Osnabrück, Stadtbus Goslar, Üstra Hannover sowie der Wolfsburger Verkehrsgesellschaft ihre Arbeit niederlegen, in Bremen die Arbeitnehmer der Bremer Straßenbahn AG.
STERN PAID Interview Weselsky16:47
Hamburg und Schleswig-Holstein
Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten des Hamburger Verkehrsunternehmens VHH zum Warnstreik aufgerufen. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) ist mehrheitlich im Besitz der Stadt Hamburg und verkehrt mit ihren Bussen überwiegend im schleswig-holsteinischen Umland der Hansestadt. Am Dienstagabend rief Verdi auch die Angestellten der Hamburger Hochbahn (HHA) für Freitag zum Warnstreik auf. Damit stehen auch sämtliche U-Bahn-Linien still.
In Schleswig-Holstein sollen darüber hinaus die Beschäftigten der öffentlichen Verkehrsbetriebe in den größten Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster sowie des privaten Busgewerbes im gesamten Bundesland die Arbeit niederlegen. Kurzum: Im hohen Norden dürfte kaum ein Bus fahren.
Hessen
Der geplante Warnstreik trifft die Fahrgäste in mehreren hessischen Städten. Der ganztägige Ausstand dürfte in den Städten Kassel und Wiesbaden zu massiven Ausfällen im Verkehr von Bussen und Straßenbahnen führen und in Frankfurt zusätzlich auch bei den U-Bahnen. Gestreikt wird zudem in Offenbach.
Mecklenburg-Vorpommern
Die "Ostsee-Zeitung" berichtet, dass folgende Betriebe im Nordosten bestreikt werden sollen: Verkehrsbetriebe Ludwigslust-Parchim, Nahbus (Nordwestmecklenburg), Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), Rebus (Regionalbus Rostock), Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte), Verkehrsbetrieb Greifswald (Stadtbus) und Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald.
Nordrhein-Westfalen
Pendler müssen in Nordrhein-Westfalen mit erheblichen Einschränkungen bei Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen rechnen. Der Streik betrifft den Gewerkschaftsangaben zufolge unter anderem die Duisburger Verkehrsgesellschaft, die Rheinbahn (Düsseldorf), WSW mobil (Wuppertal), Stadtwerke Solingen GmbH (Solingen), Stadtwerke Remscheid GmbH (Remscheid), die Kölner Verkehrs-Betriebe, Stadtwerke Bonn GmbH (SWB), die Ruhrbahn (Essen) und die Stadtwerke Münster.
Rheinland-Pfalz und Saarland
"Die geplanten Streikmaßnahmen werden voraussichtlich weite Teile des Landes betreffen, da sowohl die kommunalen Verkehrsbetriebe als auch die privaten Busunternehmen in Rheinland-Pfalz zur gleichen Zeit aufgrund eines anderen Tarifkonflikts streiken werden", teilte der Verdi-Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland mit. "Dies wird den gesamten Überlandverkehr in den betroffenen Regionen und Gemeinden beeinträchtigen, ebenso wie den Berufspendler- und Schülerverkehr." Betroffen sind demnach alle Betriebe und Standorte des KRN-Kommunalverkehr Rhein-Nahe, der Mainzer Verkehrsgesellschaft, der Stadtwerke Pirmasens Verkehrs-GmbH, der Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG und der Stadtwerke Trier. Bei den Bussen seien zudem zahlreiche Betriebe zum Warnstreik aufgerufen, unter anderem sämtliche Betriebe und Standorte der DB Regio Bus Mitte GmbH, der DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH und der Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH.
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
In Sachsen ruft Verdi die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in Dresden, Leipzig, Chemnitz Plauen und Zwickau zu einem ganztägigen Warnstreik auf, berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. In Sachsen-Anhalt seien die Unternehmen in Dessau, Halle, Magdeburg und dem Burgenlandkreis betroffen. In Thüringen jene in Erfurt, Gera, Jena, Mühlhausen, Nordhausen, Sondershausen, Suhl/Zella-Mehlis, Weimar, dem Landkreis Weimarer Land und dem Saale-Holzland-Kreis.