Wunschspieler: Homophobe Posts: BVB spricht offenbar mit Felix Nmecha und sieht kein Problem mehr
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Die BVB-Führung soll sich nach Medienberichten mit Wunschspieler Felix Nmecha getroffen haben. Es ging dabei um eine mögliche homophobe Einstellung des tief gläubigen Profis. Die konnte Nmecha offenbar ausräumen.
Borussia Dortmund hat laut übereinstimmenden Medienberichten ein Gespräch mit dem Mittelfeldspieler Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg geführt, den der Klub verpflichten will. Es ging um die Frage, ob Nmecha eine homophobe Einstellung habe, was den Grundwerten des Vereins widersprechen würde. Jetzt heißt es, dass der Profi die Dortmunder Delegation um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhold Lunow überzeugt habe, dass er den Grundwertekodex des Klubs unterstütze. Der BVB kommentierte die Spekulationen um einen möglichen Transfer weiter nicht.
Hintergrund ist, dass Nmecha in den vergangenen Monaten zwei Posts auf seinem Instagramkanal veröffentlich hatte, die eindeutig homophob waren. Im Februar teilte er ein Video des rechtspopulistischen US-Bloggers Matt Walsh, der sich selbst "theokratischer Faschist" nennt. In dem Beitrag stellt der rechte Aktivist eine angebliche Transgender-Ideologie eines Vaters bloß. Im Juni teilte Nmecha erneut einen kurzen Clip (Reel), darin war ein zweigeteiltes Bild zu sehen. Links war eine Darstellung des Teufels zu sehen und darunter das Wort Pride in Großbuchstaben. Die Buchstaben standen untereinander und bildeten jeweils den Beginn eines Satzes wie zum Beispiel "Put yourselt first" ("Setzt Dich selbst an erste Stelle") oder "Relax enjoy yourself" ("Entspanne genieße Dich selbst") usw. Rechts hingegen war von "Grace" (göttliche Gnade) die Rede, kombiniert mit der Darstellung eines Löwen, eines Lamms und einer Taube ("Gift from God etc.). Beide Posts löschte er ziemlich schnell wieder.Was macht eigentlich Jens Kleinefeld
Felix Nmecha will alles gar nicht so gemeint haben.
Nmecha verteidigte sich, in dem er erklärte, die meisten Ansichten von Walsh nicht zu teilen. Aber die Bibel und Gott seien für ihn handlungsleitend. Nach seinem zweiten Post schrieb er: "Mir ist es wichtig zu sagen, dass ich ALLE Menschen liebe und niemanden diskriminiere. (…) Ich habe die Liebe Jesu auf eine Weise kennengelernt, die Barrieren und Grenzen überwindet, und das, was ich erlebt habe, möchte ich unglaublich gerne mit anderen teilen." Dazu postete er ein Bild mit Josha Vagnoman vom VfB Stuttgart im regenbogenfarbenen Sondertrikot.
Der BVB erkannte schnell die Brisanz des Themas und lud Nmecha nun offensichtlich zu einem Gespräch ein, um gewisse Irritationen aus dem Weg zu räumen. Offenbar war das Treffen konstruktiv. Für beide Seiten könnte es ein Gewinn sein: Der BVB kann einen aufstrebenden Spieler verpflichten, der einen Teil der Lücke füllt, die der zu Real Mardrid abgewanderte Jude Bellingham hinterlassen hat. Und Nmecha wechselt zu einem Champions-League-Klub und setzt seine Karriere fort. Ob der Wechsel zustande kommt, wird sich noch zeigen. Die Ablöse soll bei 25 bis 30 Millionen Euro liegen.
Quellen: DPA, "Wolfsburger Allgemeine", "Zeit", "t-online"