Fast-Food: McDonald's-Verpackungen verursachen enorme Müllberge – so will das Unternehmen das ändern
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McDonald's produziert mit seinem Fastfood riesige Müllberge. Um die künftig zu verkleinern, testet der Konzern nun neue Verpackungen. Ganz freiwillig dürfte dieser Schritt nicht sein.
Das Getränk im Einwegbecher, die Burger, Fritten und Nuggets auch in separaten Verpackungen: Zwar haben die Fastfood-Konzerne versucht, so wenig Plastik wie möglich bei den Verpackungen einzusetzen. Doch die Flut aus Müll bleibt.
Längst tüfteln Lieferando, aber auch Supermarktketten wie Rewe, an Mehrwegsystemen, um dem Wunsch nach weniger Müll der Verbraucher entgegen zu kommen. Und auch Fastfood-Größe McDonald's will nun mitmischen. Seit Anfang November werden in zehn ausgewählten Restaurants Mehrweg-Verpackungen erprobt, berichtet die "Lebensmittelzeitung". McDonalds Burger King KFC19h
McDonald's testet Mehrwegverpackungen
In zehn Filialen, darunter auch zwei aus dem Großraum München und Berlin, werden wiederverwendbare Verpackungen erprobt. Der Testzeitraum soll sich nur auf zwei Monate bis Ende des Jahres belaufen. Laut dem Unternehmen soll das erprobte Konzept dann in einem Jahr in ganz Deutschland eingeführt werden. McDonald's drückt also mächtig aufs Tempo.
Denn ab 2023 werden Fastfood-Anbieter, aber auch Imbisse, Bäckereien und Cafés gesetzlich dazu verdonnert, ihren Kunden neben der Einwegverpackung auch eine unweltfreundlichere Mehrwegverpackung anzubieten. McDonald's will dieser Entwicklung also zuvorkommen.McDonalds Mitarbeiter packt aus 10.11
Für seine mehrfach benutzbaren Becher wolle McDonald's einen Euro nehmen, so die "LZ". In einer der zehn Test-Filialen können die Becher wieder abgegeben werden.
Dieser Mehrwegtest ist nur ein Baustein in einer globalen Strategie, Müll zu reduzieren. So will McDonald's bis 2025 weltweit 100 Prozent seiner Verpackungen auf erneuerbare, zertifizierte oder recycelte Materialien umstellen. Dass "Verpackungen jedoch auf Straßen, Fußwegen und sogar in Wäldern herumfliegen und die Umwelt verunreinigen" wolle McDonald's nicht mehr akzeptieren. Offenbar seien "in letzter Zeit bei uns im Gästeservice sowie auch in den Medien vermehrt Beschwerden über ein solches 'Littering' speziell mit McDonald’s-Verpackungen" aufgekommen, schreibt das Unternehmen auf seinem eigenen Umweltblog. Mcdonald Mitarbeiterin 10.25
Was Burger King plant
Auch Wettbewerber Burger King will nachhaltiger werden und setzt auf Mehrwegverpackungen. Diese gibt es allerdings weltweit nur in wenigen Filialen. Gemeinsam mit dem Verpackungsunternehmen Loop können Kunden dann Soft-Drinks, Kaffee und Burger in wieder verwendbaren Plastikboxen und -bechern bekommen und zahlen dafür etwas mehr. Wird die Verpackung wieder zurückgegeben, bekommen Kunden diesen Betrag wieder gutgeschrieben. Die Zusammenarbeit startete 2020 in New York, Portland und Tokio. Weitere Städte sollten folgen.STERN PAID 26_21 Einfach Essen Sommerrollen
Burger King arbeite an der Vermeidung von Müll, so das Unternehmen. "Wir legen einen großen Fokus darauf, unser Verpackungsmaterial nachhaltiger zu gestalten: Wir reduzieren Verpackungen, vermeiden Plastik, achten auf Recyclingfähigkeit und stellen operative Prozesse um. So setzen wir bereits seit langem in vielen Bereichen – unter anderem auch bei unserem Klassiker, dem Whopper – auf 100 Prozent Papier", sagt Daniel Polte, Manager Public Relations bei Burger King, zu "Food Service".mcDonalds hat Ärger in Bremen_15.20
Umweltverbände und Aktivisten fordern schon seit einiger Zeit, die großen Fastfood-Konzerne stärker in die Pflicht zu nehmen. "Große Kaffee- und Fast-Food-Ketten wie Starbucks, Burger King oder McDonald’s gehören zu den Hauptverantwortlichen für die massiv wachsenden Einweg-Müllberge während der Corona-Krise. Unsere Umfrage und eigene Stichproben zeigen, dass die großen Gastronomieunternehmen weitgehend am bisherigen Wegwerfmodell festhalten, anstatt auf umweltfreundliches Mehrweg zu setzen", kritisiert die Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, Barbara Metz, die Geschäftsmodelle der großen Akteure. "Die Zeit für Einwegmüll oder halbherzige Pilotprojekte ist längst vorbei: Wir brauchen jetzt bundesweite Mehrwegsysteme für Becher und Essensboxen."