stern-Aktion: Die Pflege-Petition können Sie nur noch wenige Tage mitzeichnen – es kommt auf jede weitere Stimme an!
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Dank Ihrer Unterschriften hat die stern-Petition für eine bessere Pflege einen wichtigen Etappensieg errungen: Am 1. März stellen wir Politikern unsere Forderungen vor. Die Mitzeichnungsfrist endet in wenigen Tagen.
Zum ersten Mal in seiner 73-jährigen Geschichte startete der stern vor drei Wochen eine Bundestagspetition. Für eine Pflege in Würde. Der Text entstand in monatelanger Arbeit. Kolleginnen und Kollegen, Fachleute und Verbände haben über die ersten Entwürfe gestritten, an Formulierungen gefeilt, bis alle schließlich das Gefühl hatten: Das sitzt.
© Max Arens / stern
Weil öffentliche Petitionen nur von Einzelpersonen eingereicht werden können, übernahm ich diese Aufgabe. Als Medizin-Redakteur des stern habe ich immer wieder über die Probleme im deutschen Gesundheitssystem berichtet. Und als Privatperson geht es mir nicht anders als vermutlich vielen von Ihnen: Ich fürchte den Tag, an dem meine Mutter ins Pflegeheim muss oder ich selbst auf Hilfe angewiesen sein werde.
Wir waren unsicher, ob der Ausschuss unseren Text akzeptieren würde – Bundestagspetitionen eignen sich für konkrete Gesetzesänderungen, wir aber wollen viel mehr: einen Systemwechsel.
Mehr als 190.000 Unterzeichner
Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben die Petition schon jetzt, während die Zeichnungsfrist noch läuft, groß gemacht. Gemeinsam mit Prominenten, Pflegekräften, Ethikern, Ökonomen, Verbänden, Ärzteorganisationen, dem Patientenschutz, der Patientenselbsthilfe.
50.000 Unterstützer hofften wir zu gewinnen. Nur so erreicht man das "Quorum“ und darf seine Forderungen dem Ausschuss und der Bundesregierung präsentieren. Wir zweifelten, ob das in Zeiten der Pandemie zu schaffen wäre, denn Unterschriften in Einkaufszentren, Heimen und Krankenhäusern zu sammeln war unmöglich.
Doch bereits am Erscheinungstag des stern wurde das "Quorum“ erreicht. Stand Anfang Februar haben mehr als 190.000 Menschen die Petition online mitgezeichnet. Nie zuvor beteiligten sich so viele Online-Mitzeichner an einer Bundestagspetition. Daneben erreichen uns Kisten voller Briefe mit Unterschriftenlisten, in manchen finden wir mehr als 50 Mitzeichner. Auf der Website des Ausschusses werden hochinteressante Diskussionen über die Petition geführt.
Niemand aus der Politik kommt mehr daran vorbei, dass viele Menschen in Deutschland einen Systemwechsel im Gesundheitswesen wünschen.
Es gibt viele kritische Berichte – jetzt muss sich etwas ändern
Es ist Neuland, das Sie und wir hier gemeinsam betreten. Wir mischen uns ein, statt nur zu beobachten und zu kommentieren. Aus guten Gründen. Kritische Berichte, die die teils unerträglichen Missstände beschreiben, gibt es viele.
Die ersten tauchten in den 80er Jahren auf, als das Wort "Pflegenotstand" geprägt wurde. Seitdem arbeiten 50.000 Pflegekräfte weniger in Krankenhäusern. Sie kümmern sich um mehr Patienten in immer kürzerer Zeit, damit das Geld der Krankenkassen fließt.Linkkasten Petition
Über die Zustände in den Altenheimen, wo 120.000 Pflegekräfte fehlen, sprachen wir mit dem investigativen Journalisten Günter Wallraff in einem RTL-Podcast. Mehrfach hatte er Mitarbeiter undercover in Heime geschickt, die erschreckende Zustände dokumentierten – auch in einer Pflegeeinrichtung mit hervorragenden Bewertungen. Es rüttelte viele auf, hat aber nichts Grundlegendes verändert. Mit den Methoden des investigativen Journalismus wurden weltweit Finanzskandale aufgedeckt, Präsidenten und Minister gestürzt – an den Missständen in der Pflege sind sie bislang gescheitert. Deshalb haben wir den Weg der Bundestagspetition gewählt.
Je mehr Menschen unterschreiben, desto mehr Gewicht hat die Petition
Das "Quorum" haben wir erreicht, aber je mehr Menschen jetzt mit ihrer Unterschrift für die Ziele der Petition einstehen, desto mehr Gewicht bekommt sie, desto größer ist der Veränderungsdruck, dem sich die Politik über die vergangenen Jahrzehnte entzogen hat. Machen Sie mit. Bis zum 11. Februar ist noch Zeit.
Der nächste Schritt auf unserem langen Weg steht bereits fest: Dank Ihrer Unterstützung werden wir am 1. März vor dem Petitionsausschuss und Vertretern der Bundesregierung Rede und Antwort stehen.
Endspurt bis zum 11. Februar. Unterschreiben Sie jetzt! Hier geht es zur Bundestagspetition.