Real vor großem Achtelfinal-Los: So performen die möglichen Gegner
Platz zwei in der Gruppe: Real bekommt starken Gegner
MADRID. Wer die direkten Duelle nicht für sich entscheidet, kann am Ende auch nicht ganz oben stehen. Weil Real Madrid in der Champions-League-Gruppe A in keiner der beiden Partien gegen Paris Saint-Germain als Sieger vom Feld ging (0:3, 2:2) und zudem einmal unentschieden gegen den FC Brügge spielte (2:2), reicht es letztlich nur zu Platz zwei.
Platz | Team | Siege | Remis | Pleiten | Tore | Punkte |
1 | PSG | 5 | 1 | 0 | 17:2 | 16 |
2 | Real Madrid | 3 | 2 | 1 | 14:8 | 11 |
3 | FC Brügge | 0 | 3 | 3 | 4:12 | 3 |
4 | Galatasaray | 0 | 2 | 4 | 1:14 | 2 |
Bedeutet: Für das Achtelfinale werden die Königlichen am Montag in Nyon (12 Uhr) einen Gruppensieger zugelost bekommen. Der FC Barcelona und der FC Valencia kommen dabei aber nicht in Frage, weil Begegnungen zwischen zwei Vereinen aus derselben Nation laut den Regularien erst ab dem Viertelfinale möglich sind. Ebenso können nicht zwei Teams aufeinandertreffen, die derselben Gruppe entstammen. PSG fällt demnach ebenfalls weg.
Die möglichen Kontrahenten für Real haben es in sich: FC Liverpool, FC Bayern München, Juventus Turin, Manchester City. Auch RB Leipzig, ein vergleichsweise weniger namhafter Klub, könnte es werden. REAL TOTAL vollzieht den Gegnercheck. Vorab: Leipzig beendete die Vorrunde so wie das weiße Ballett mit elf Zählern, alle anderen waren erfolgreicher.
FC Liverpool
Kommt es bereits in der Runde der letzten 16 zur Neuauflage des Endspiels von 2018? Der amtierende Titelträger setzte sich in Gruppe E gegen den SSC Neapel, Red Bull Salzburg und den KRC Genk durch, holte mit vier Siegen und einem Remis 13 von 18 Punkten. Seine einzige Niederlage kassierte er beim Auftakt in Neapel (0:2). In der Premier League sind die „Reds“ nach 16 Partien noch ohne Pleite und mit 46 von 48 möglichen Punkten auf dem besten Weg, im kommenden Mai ihre erste Meisterschaft nach 30 Jahren einzufahren. Das Ensemble von Jürgen Klopp wäre für das von Zinédine Zidane wohl der schwerste Gegner.
Manchester City
Das Team von Pep Guardiola präsentiert sich nicht mehr so stark wie in so manch anderer Saison. In der Königsklasse blieben die „Citizens“ bei 14 von 18 Zählern gegen Atalanta Bergamo, Schachtar Donezk und Dinamo Zagreb zwar ohne Niederlage, jedoch konnten sie wettbewerbsübergreifend von den letzten zehn Pflichtspielen bloß fünf für sich entscheiden. Auf nationaler Ebene waren sie jeweils in den Prestige-Duellen mit Liverpool (1:3) und Manchester United (1:2) unterlegen, weshalb sie mit satten 14 Punkten Rückstand auf die Spitze nur auf dem dritten Platz liegen und damit nur noch geringe Titelchancen besitzen dürften. Zumindest aktuell wäre City für Real zweifellos schlagbar.
Juventus Turin
Wäre Real in der vergangenen Saison nicht im Achtelfinale an Ajax Amsterdam gescheitert, wäre es im Viertelfinale zu einem großen Wiedersehen mit Cristiano Ronaldo gekommen. Wird es dieses besonderes Ereignis mit knapp einjähriger Verspätung geben? Juventus hat mit 16 von 18 Punkten gegen Atlético, Bayer Leverkusen und Lokomotive Moskau eine nahezu blitzsaubere Vorrunde gespielt. In der Serie A liegt der Serienmeister jedoch mit zwei Punkten Rückstand auf Inter Mailand nach 15 Spielen nur auf Rang zwei. Superstar Ronaldo befindet sich in der bisherigen Saison zudem in einer kleinen Krise. Die für seine Verhältnisse schwache Ausbeute: 18 Einsätze, nur neun Tore. Bloß zwei davon in der Champions League. Juve als Gegner wäre für Real schwer, aber machbar.
FC Bayern München
Historisch: Als erste deutsche Mannschaft hat der FC Bayern alle sechs Gruppenspiele erfolgreich bestritten. Gegen Tottenham Hotspur, Olympiakos Piräus und Roter Stern Belgrad holten die Münchner jeweils zwei Siege. Mit ihren 24 Toren haben sie mit Abstand die meisten Treffer aller Vorrunden-Teilnehmer erzielt. Während das Team von Interimstrainer Hansi Flick, dessen Weiterbeschäftigung über die Winterpause hinaus noch offen ist, international glänzt, läuft es in der Bundesliga aber gar nicht. Die bittere Realität drei Spiele vor dem Hinrunden-Ende: Platz sieben und sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Bayern ist zudem enorm abhängig von Robert Lewandowski. Der Pole steht bei 27 Toren nach 22 Einsätzen. Real wäre bei einem Aufeinandertreffen sicher kein Außenseiter. Der Double-Sieger hätte nach dem Aus in den Halbfinals 2014 und 2018 und im Viertelfinale 2017 noch einige Rechnungen mit den Königlichen zu begleichen.
RB Leipzig
Der am wenigsten namhafte Klub unter den potentiellen Real-Gegnern – aber in der heimischen Liga immerhin wesentlich stärker als der FC Bayern. Die Leipziger lauern als Zweitplatzierter mit einem Punkt Rückstand dicht hinter Mönchengladbach. Im internationalen Geschäft holten sie mit elf von 18 Zählern gegen Olympique Lyon, Benfica Lissabon und Zenit St. Petersburg genauso viele wie Real in Gruppe A. Karim Benzema, Eden Hazard und Co. wären gegen das offensiv ausgerichtete RB mindestens auf dem Papier klarer Favorit. Für Leipzig ist es die erste Achtelfinal-Teilnahme überhaupt.