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Wandel | Keynes würde sich wundern

Der Internationale Währungsfonds war schon Feuerwehr, Glaubenshochburg, Zuchtmeister. Nur abgeschafft wurde er nie
Keynes würde sich wundern

John Maynard Keynes, Freigeist und Enfant terrible des britischen Establishments wie der Ökonomen-Zunft überhaupt, wäre vermutlich leicht erstaunt, würde er in diesen Tagen am Sitz zweier seiner Geisteskinder in Washington vorbeischauen. Er träfe mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eine Weltorganisation, die statt 44 heute 190 Mitgliedsländer umfasst, das heißt so gut wie jeden anerkannten Staat der Welt. Vor allem würde er bei den über 300 Experten aus 148 Ländern, die heute für den IWF und die Weltbank arbeiten, überraschend viele Keynesianer finden. Und das, obwohl Keynes 1944 den Streit mit den US-Amerikanern über die zukünftige Weltwährungs- und Welthandelsordnung verloren hatte, die er sich ganz anders vorstellte, als sie in den nach dem Tagungsort Bretton Woods benannten Abkommen festgeschrieben wurde.

Den US-Dollar als Welt- und Leitwährung wollte Keynes keineswegs, diesen Part sollte ein künstlich geschaffenes Kreditgeld übernehmen. Aber die Vereinigten Staaten wollten die Nachkriegsordnung zu ihrem Vorteil beherrschen. So wurde der IWF keine Weltzentralbank, wie das Keynes vorschwebte, stattdessen ein Institut, das mit Krediten einspringen sollte, sobald die Finanzströme zwischen den Welthandelsländern ins Stocken kamen. Seinerzeit setzte sich die elementare Einsicht durch, dass bei großen, andauernden Defiziten beide Seiten – Schuldner und Gläubiger – ein Problem hatten, das es gemeinsam zu lösen galt. In den gut 30 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, die den Chronisten des Kapitalismus als die „goldenen“ gelten, versahen die Bretton-Woods-Institutionen anstandslos ihren Dienst. Sie mussten einige Male reformiert werden, etwa durch die Einführung eines internationalen Kreditgelds und einige Zusatzabkommen, die es den USA erleichtern sollten, den Dollar als Weltwährung und nicht in erster Linie als Instrument der eigenen Interessen zu behandeln. Mit der Zeit gelang das immer schlechter, je mehr sich Amerika international verschuldete, je mehr die Dollarguthaben anderer Staaten wuchsen und je mehr die USA vom größten Gläubigerstaat der kapitalistischen Welt zum großen Schuldner mutierten. Als schließlich die US-Amerikaner im Jahr 1971 die Golddeckung des Dollar im Verkehr der Zentralbanken untereinander aufkündigten und sich das bis dato geltende System fester Wechselkurse zwischen den Währungen der kapitalistischen Hauptländer aufzulösen begann, verlor der IWF seine Hauptfunktion. Mit der Stagflation der 1970er Jahre begannen einige westeuropäische Regierungen eine neue regionale Währungsordnung mit festen Wechselkursen aufzubauen. Der Währungskrieg zwischen den USA und ihren Rivalen in Westeuropa wie in Asien ging jetzt erst richtig los.

Krise als Lebensversicherung

Währungsfonds und Weltbank mussten sich neu erfinden. Für Letztere erschien das relativ einfach, war dieses Finanzinstitut doch schon immer als internationale Entwicklungsbank und Kreditgeber für Entwicklungs- und Schwellenländer tätig gewesen. Man brauchte dieses Kerngeschäft nur auszubauen. Der IWF hingegen fand seine neue Mission in lateinamerikanischen und asiatischen Staaten, teilweise auch in Europa, was temporär mit dem Aktionsfeld der Weltbank kollidierte.

Zum Glück gab es seit Mitte der 1980er Jahre Währungs- und Finanzkrisen zuhauf (die meisten waren rasch überwunden, trotz verheerender Auswirkungen), sodass die IWF-Gewaltigen die sich dadurch bietenden Gelegenheiten als Lebensversicherung begriffen und sich als Krisenfeuerwehr empfahlen. Sie sprangen mit expandierenden Hilfskrediten ein, um strauchelnde Staaten aufzufangen und auf den finanziellen Tugendpfad zu zwingen. Der Währungsfonds wurde zur Bastion der neoliberalen Orthodoxie, von hier aus verkündeten die Austeritätsapostel ihre Botschaft und wachten über die heiligen Spielregeln, die in „Konditionalitäten“ vulgo Kreditbedingungen übersetzt wurden. Liberalisierung der Märkte, Deregulierung, Privatisierung – so das komplette Programm, als hätte es den Gründervater Keynes nie gegeben.

Die großen Krisen des 21. Jahrhunderts haben das geändert. Lord Keynes wäre hocherfreut, von Madame Lagarde zu hören, dass der IWF in der Finanzkrise von 2007 bis 2009 wieder halbwegs zu Verstand kam und eine expansive Finanz- und Geldpolitik der Regierungen und Zentralbanken unterstützte, auch wenn Weltökonomen wie Merkel und Schäuble dagegenhielten. Austerität wurde zwar noch gepredigt, aber nicht mehr um jeden Preis erzwungen. Ohnehin zahlten die Klientenstaaten, die jahrelang am Tropf beider Institute hingen, ihre Schulden schneller zurück als geahnt und entzogen sich dem autoritären Zugriff des IWF.

Lord Keynes, zu Lebzeiten ein notorischer Rebell gegen etablierte Weisheiten, würde Madame Lagarde daran erinnern, wie sehr sich die kapitalistische Welt in den wenigen Boom- und langen Krisenjahren seit 2000 verändert hat. Veränderungen, die beim IWF noch nicht ganz angekommen sind, trotz lobenswerter Reformversuche. Die Bretton-Woods-Institutionen (IWF, Weltbank, Welthandelsorganisation) werden von den Mitgliedsstaaten verwaltet, wobei jedes Land so viel Stimmen hat, wie das nach der Höhe seines Kapitalanteils am Fonds oder der jeweiligen Wirtschaftskraft zugestanden wird.

Demokratisches Defizit

Da kommen Schwellen- und Entwicklungsländer weiterhin schlecht weg, während die USA und die EU-Mitglieder stark überrepräsentiert sind. Vor neun Jahren wurde versucht, das Demokratiedefizit des IWF abzubauen, seitdem stockt die Reform. Noch immer haben die USA einen Stimmenanteil von 16,5, die 18 Euro-Länder von 22,5 und Japan von 6,2 Prozent, die Wirtschaftsriesen China und Indien aber kommen nur auf 6,1 bzw. 2,6 Prozent, jeweils deutlich weniger als Frankreich oder Italien. Das Stimmengewicht Chinas, Indiens, Brasiliens, Argentiniens usw. entspricht ihrem Gewicht in der heutigen Weltwirtschaft auch nicht annähernd. Die entwickelten kapitalistischen Länder dominieren die Weltfinanzpolitik und halten die wichtigsten Reservewährungen. Solange sie die Reform von Währungsfonds und Weltbank blockieren, sollte sich niemand wundern, dass China auf eigene Faust internationale Strukturen aufzubauen sucht.

Die nächste internationale Finanzkrise kommt bestimmt, und der IWF ist dafür ebenso schlecht gerüstet wie die großen Zentralbanken der OECD-Staaten. Gerade einmal eine Billion Dollar an Krediten kann er im Augenblick vergeben, denn das Fangnetz der internationalen Finanzwelt ist um vieles zu klein, um die zahlreichen Absturzkandidaten aufzufangen. An den Mitarbeitern von IWF und Weltbank liegt es nicht, wenn die Reform in beiden Häusern stockt. Sie haben bewiesen, dass sie sich auf veränderte Bedingungen der Weltökonomie einstellen können. Ihre Analysen über die ökonomischen und finanziellen Strukturveränderungen in allen Teilen der Welt gehören zum Besten, was es gibt. Für Stagnation und Regression sind die Vorgestrigen verantwortlich, die Austeritätsgläubigen und Bahnbrecher einer Prosperität im eigenen Land, die auf Kosten der restlichen Welt zur Geltung kommen soll.

Keynes ist tot, und wir haben keine Zeit mehr. Anders als in früheren Zeiten gibt es keine Aussicht auf eine wirtschaftswunderliche Auferstehung nach dem nächsten großen Krach.

Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.

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