Wurfspezialistinnen des TV Wattenscheid räumen bei der U23-DM fast alles ab
Bei den deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar gingen am vergangenen Wochenende im Diskus-Wettbewerb der Frauen Gold, Silber und Bronze an den TV Wattenscheid 01. Den Sieg sicherte sich Annina Brandenburg.
Die 21-Jährige, die zurzeit in Texas/USA zuhause ist, gewann mit einem Wurf auf 55,94 Meter. Auch wenn der Jetlag in den letzten Wochen für Brandenburg spürbar war, überwog bei dem Wattenscheider Wurftalent die Freude. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg und einer hohen 55 Meter. Leider war der letzte Wurf ungültig. Der ist auch noch einmal weit gegangen. Die letzten Wochen waren nicht einfach, vor allem einen richtigen Schlafrhythmus zu finden. Aber ich habe mich so auf den Wettkampf gefreut. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass es heute so gut geklappt hat“, sagte Annina Brandenburg nach ihrem Wettkampf. Und sie hatte allen Grund zu Freude, denn sie hat damit einen Wettkampf über 53,50 Meter beendet – der Norm für die U23-EM vom 11. bis 14. Juli in Gävle, die sie bereits früh in der Saison eintüten konnte.
Ähnlich wie Vereinskollegin Julia Ritter, die mit einem Wurf auf 55,87 Meter auf dem zweiten Rang im Diskus-Wettbewerb landete. „Ich bin nicht wirklich zufrieden, weil ich leider keinen Wurf richtig getroffen habe und auch mit anderen Zielen nach Wetzlar gekommen bin", sagte Julia Ritter nach ihrem Wettkampf. Dritte im Bund war Michelle Berger mit einem Wurf auf 52,69 Meter. Zwar hatte sie im Vorfeld mit einer Medaille geliebäugelt, trotzdem war sie vom Ergebnis vollkommen überwältigt: „Dass das jetzt geklappt hat, ist einfach unglaublich. Zweimal Bestleistung in einem Wettkampf, das war super gut.“ Etwas Pech hatte dagegen die vierte Wattenscheiderin im Diskus-Finale: Korinna Lömker landete mit 50,33 Meter auf dem undankbaren vierten Platz, zeigte aber mit einer Weite nur knapp unter Bestleistung einen guten Wettkampf.
Keshia Kwadwo sprintet über 100 Meter zu Silber
Auch Medaillenhoffnung Keshia Kwadwo präsentierte sich in Wetzlar in einer hervorragenden Form. Nach einer langwierigen Beugerverletzung im Winter sprintete sie fast zurück zu alter Form. Mit 11,49 Sekunden holte sie sich in einem packenden Finale die Silbermedaille. „Ich freue mich so, als wäre es die Goldmedaille“, so das Wattenscheider Sprinttalent. „Ich hatte im Winter und auch nochmal in Japan muskuläre Probleme, deshalb bin ich jetzt so erleichtert, dass es geklappt hat und ich mich für die U23-EM in Gävle empfehlen konnte. Zum Glück bin ich jetzt komplett schmerzfrei und kann die nächsten Wettkämpfe vor der EM genießen.“.
Für eine Überraschung sorgte Sprinterin Synthia Oguama. Schon im Vorlauf über die 200 Meter zeigte sie trotz nasser Bahn ein gutes Rennen. Sie kam bei 24,45 Sekunden ins Ziel. „Das war locker zu Ende gelaufen“, berichtete die 20-Jährige, die im A-Finale zeigte, was in ihr steckt. Sie kam bei 23,95 Sekunden ins Ziel und holte sich damit die Bronzemedaille. „Damit habe ich im Vorfeld schon geliebäugelt, denn ich war ja auf Platz vier gemeldet“, so Synthia Oguama. „Aber ich freue mich natürlich unglaublich, dass es jetzt geklappt hat und auch noch eine persönliche Bestleistung unter 24 Sekunden herrausgesprungen ist.“ Trainingspartnerin Christin Bischof ging ebenfalls über die längere Sprintstrecke an den Start. Mit 24,94 Sekunden blieb sie jedoch unter ihren Möglichkeiten und konnte sich nicht für das Finale qualifizieren.
Wurfspezialistin Julia Ritter holte im Kugelstoß-Wettkampf die Bronzemedaille und damit sechste Medaille bei diesen Titelkämpfen für den TV Wattenscheid. Nach einer längeren „Durststrecke“ stellte sie gleich im ersten Versuch mit 17,26 Metern eine neue Kugel-Bestleistung auf und freute sich darüber nach dem Wettkampf: „Endlich wieder eine Bestleistung, zwar nur mit zwei Zentimetern, aber ich habe jetzt endlich meinen Doppelstart bei der EM sicher und bin überglücklich. Bei der EM kann man im Kugelstoßen immer mit mir rechnen. Auch wenn ich nur auf Rang vier in der Bestenliste stehe, werde ich auf jeden Fall um eine Medaille mitkämpfen. Im Diskuswerfen sind die Ziele kleiner. Da habe ich mir vorgenommen, den Vorkampf zu überstehen. Ich fahre mit viel Freude zur U23 EM“.