Adler Mannheim: Ice Tigers erzwingen fünftes Playoff-Spiel
Von Rainer Kundel
Nürnberg. Durch die 3:4 (0:0, 2:1,1:2, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung müssen die Adler Mannheim nachsitzen und empfangen beim Stand von 3:1 in der Best-of-Seven-Serie im Viertelfinale um die deutsche Eishockeymeisterschaft die Franken erneut am Sonntag (16.30 Uhr) zu Spiel fünf in der SAP Arena.
„Wir wollen die Serie am Freitag beenden“, zeigte sich Luke Adam vor dem ersten Bully entschlossen. Der Kanadier trägt derzeit den roten Helm als Zeichen des Playoff-Topscorers (drei Tore, drei Vorlagen). Die Adler brachten Krämmer anstelle von Raedeke in der vierten Reihe, die Gastgeber bauten ihre Mannschaft gleich auf vier Positionen um. Unterstützt von rund 600 Anhängern über dem kompletten Oberrang hinter einem Tor verteilt, begann die Partie recht zerfahren und mit einigen Unterbrechungen, auch weil die Ausrüstung bei Torhüter Dennis Endras gleich zweimal nachjustiert werden musste.
Die Partie begann zerfahren, wenn auch mit Übergewicht der Adler, die erst durch zwei kurz aufeinander folgende Strafzeiten (Plachta, Adam) in der Defensive gefordert waren. Die Franken waren im Vergleich zu den bisherigen Partien enger am Mann, fanden aber bei fünf gegen fünf kaum Platz.
Eine unschöne Szene erregte in der die Gemüter, als der während der Saison bereits mehrfach auffällige Lalonde Adler-Außenstürmer Tommi Huhtala zweimal hintereinander in die Bande checkte und der Finne, von einem Betreuer gestützt, in der 17. Minute in die Kabine musste. Die Schiedsrichter beließen es bei einer Zwei-Minuten-Strafe, während dieser und einem weiteren Ausschluss von Aronson Eisenschmid und Wolf in der Schlussminute des ersten Abschnitts die Führung auf dem Schläger hatten.
„Wir müssen läuferisch zulegen“, forderte Co-Trainer Mike Pellegrims in der ersten Pause und kündigte an, dass Huhtala aufs Eis zurückkehren wird. Beide Mannschaften legten nun alle Fesseln ab, spielten nach dem Motto „von Küste zu Küste“. Allein vier hochkarätige Einschussmöglichkeiten boten sich zwischen der 22. und 25. Minute Festerling, Desjardins, Wolf und Smith.
Auf der Gegenseite blieb Endras Sieger beim Alleingang von Buck und parierte auch gegen Reimer in Unterzahl. Man hat das Mannheimer Powerplay in dieser Saison schon flüssiger erlebt, dennoch nutzte Matthias Plachta den numerischen Vorteil im Nachsetzen auf einen Schuss von Lehtivuori (28.). Der Ausgleich durch Segal (32.) aus halbrechter Position war eine Folge einiger Zuordnungsprobleme der Blau-Weiß-Roten, die das Missgeschick nicht lange auf sich sitzen ließen. Mark Katic bezwang Treutle nach einem von Desjardins gewonnenen Bully wiederum in Überzahl aus dem Hinterhalt zum 1:2 (38.).
Zunächst schien es, als sollten die Gross-Schützlinge besser gestaffelt den knappen Vorsprung nach Hause bringen. Drei Strafen, die letzte davon gegen Wolf (hoher Stock) hinter dem gegnerischen Tor, waren allerdings zu viel des Schlechten, Weiß arbeitete die Scheibe zum 2:2 (54.) über die Linie.
Zu viele Strafen
Dann verhalf ein „Flatterpuck“ dem Vorrundenzehnten zur Führung, als Reimer (57.) noch Mikkelson als Bande benutzte und Endras keine Chance ließ. Dass Bast (58.) einen Penalty vergab, rächte sich durch den späten Ausgleich, mit dem Andrew Desjardins 28 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit seiner Mannschaft die Verlängerung sicherte. Endras hatte da bereits für den sechsten Feldspieler Platz gemacht.
Nach etwas mehr als fünf Minuten der Zusatzspielzeit durften die „Greifvögel“ nach Reimers Siegtor dann nicht mehr antworten.
Nürnberg Ice Tigers - Adler Mannheim 4:3 n.V. (0:0, 1:2, 2:1,1:0): Tore: 0:1 Plachta (28.), 1:1 Segal (32.), 1:2 Katic (35.), 2:2 Weiß (54.), 3:2 Reimer (57.), 3:3 Desjardins (60.), 4:3 Reimer (66.); Schiedsrichter: Kopitz (Iserlohn), Schrader (Bochum); Strafminuten: 14/18; Zuschauer: 7111.