Neckar-Odenwald-Kreis: "Herzlich willkommen, du schönes Tier" - Facebook-Reaktionen zur Wolfssichtung
Von Vanessa Dietz
Neckargerach/Binau. Diese Nachricht sorgte für Aufsehen: Auf der B37 zwischen Neckargerach und Binau hatten gleich mehrere Autofahrer am Samstagabend einen Wolf gesichtet. Das Raubtier ist also nun auch im Neckar-Odenwald-Kreis heimisch. "Herzlich willkommen, du schönes Tier!" begrüßen RNZ-Facebook-User die Nachricht und damit die Wolfssichtung am Wochenende. "Ich freue mich, dass es in unserer Gegend wieder Wölfe gibt", kommentiert eine weitere Userin.
Auch wenn die Mehrheit unserer Facebook-Nutzer die Rückkehr des Wolfs in heimische Wälder befürwortet, das Thema wird heiß diskutiert. Eine RNZ-Leserin schreibt: "Das Thema ist ein hochemotionales [...]. Als Tierfreundin kann ich nur zu gut die Nutztierhalter verstehen, die nun um ihre Tiere bangen. Dennoch: Wir können nicht alle Raubgreifer abschießen, wegmachen, aus der Gleichung nehmen, nur weil sie uns nicht passen. Das steht uns nicht zu. Der Wolf war vor uns da, und es ist ein gutes Zeichen, dass er wiederkommen will." Dieser Meinung schließen sich weitere Kommentatoren an: "In Ruhe lassen" lautet die Devise vieler Leser. "Der war früher auch schon da im Wald", heißt es weiter.
"Alles schön und gut, nur treffen möchte ich den nicht irgendwie", erwidert eine Userin und findet damit Anklang. Eine weitere Leserin drückt ihre Bedenken aus: "Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. [...] Interessant sind die ganzen Kommentare derjenigen, die so tun, als hätten sie vor kurzem noch Tür an Tür mit einem Wolf gelebt."
Dann meldet sich eine Nutztierhalterin zu Wort. "ich habe Pferde, die auch täglich - zumindest im Frühling, Sommer und im Herbst - auf der Koppel stehen. Nie im Leben würde mir einfallen, den Wolf zu töten bzw. töten zu lassen, denn ich lebe etwas später, als es Rotkäppchen getan hat und erwarte, dass eine Lösung gefunden wird, die dem Jahr 2019 entspricht. Und wenn ich etwas dafür tun oder bezahlen muss, um meine Tiere zu schützen, so tue ich das gerne und gewähre dem Wolf seinen Lebensraum. Der Mensch muss einfach lernen, mit der Natur zu leben. Und die Natur ist mehr als das, was uns bequem und lieb ist."