Unauflösliches im Klo heruntergespült: Arbeiter entfernen "widerlichen" 10-Tonnen-Fettberg aus Londoner Kanalisation
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In der Kanalisation von London haben Arbeiter einen riesigen Fettberg entfernt, der mehr wog als ein Afrikanischer Elefant. Solchen Blockaden entstehen, wenn Bürger Dinge in der Toilette herunterspülen, die dort nicht hingehören.
Die Londoner Wasserwerke haben einen "massiven und widerlichen" Fettberg beseitigt, der zuvor die Kanalisation blockiert hatte. Die Ansammlung war 30 Meter lang und wog rund 10 Tonnen, wie die Werke mitteilen. Solche Fettberge entstehen, wenn sich Fette und Öle in der Kanalisation mit nicht auflösbaren Gegenständen verbinden, wie Windeln, Wattestäbchen oder Feuchttüchern. Diese formen mit der Zeit eine harte und undurchdringliche Masse, die das Abflusssystem blockiert.
Die Arbeiter mussten sich den Wasserwerken zufolge zunächst durch 300 Meter Schlamm und Schmiere graben, um überhaupt an den Koloss heranzukommen. Dort hätten sie den "Feind", wie es in der Pressemitteilung heißt, mit Hochdruckreinigern bekämpft, um die Masse lose zu bekommen. Den letzten Rest gaben die Arbeiter dem Fettberg per Hand: Sie kratzten die Rückstände mit Werkzeugen von den Wänden und legten so den Weg für das Abwasser wieder frei.
© Thames Water
Matt Rimmer, Chef des Abwassernetzwerks, sagte: "Dieser massive und widerliche Fettberg hat uns viel Einsatz und Teamarbeit gekostet, um ihn zu beseitigen. Er hatte sich festgesetzt und musste vernichtet werden, um das Abwasser wieder richtig fließen zu lassen." Teilweise hätten die Arbeiter bis in die frühen Morgenstunden an dem Fettberg gearbeitet, der über den Monat Oktober hinweg abgebaut worden sei.
Stadt appelliert an Bürger für mehr Vorsicht
PAID Im Auge des Windes - 15.25 UhrDie Arbeiten fanden im Londoner Stadtteil Belgravia statt. Die Blockade sei aber nur die jüngste in einer langen Liste von Fettbergen, die in den vergangenen Jahren aus der Londoner Kanalisation entfernt wurden.
In der Mitteilung appellieren die Wasserwerke an die Einwohner der Stadt. Alle sollten besonders vorsichtig sein, was sie die Toilette herunterspülen. Viele Produkte, wie etwa Feuchttücher hätten Plastikanteile und würden sich in der Kanalisation nicht auflösen, auch wenn das manchmal auf den Verpackungen stünde.
"Wir fordern jeden auf beim Kampf gegen solche Fettberge zu helfen und nur die drei Ps herunterzuspülen", heißt es weiter. Gemeint sind "Pee, Poo and Paper", also Urin, Kot und Klopapier. Außerdem solle man Fette und Öle im Hausmüll entsorgen und nicht ins Waschbecken oder die Toilette kippen.
Quellen:Thames Water 1 / Thames Water 2 / BBC