Neuer Sponsor für DFB-Team: Frauen-Nationalelf wirbt jetzt für Staubsauger und Thermomix
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Die DFB-Nationalelf der Frauen hat einen neuen Exklusiv-Sponsor. Dass der Vorwerk-Konzern für Staubsauger und den Thermomix bekannt ist, spielt für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg keine Rolle.
Zum Start ins WM-Jahr hat der DFB einen neuen Sponsor für die deutsche Fußball-Nationalelf der Frauen präsentiert. Es handelt sich um das Wuppertaler Unternehmen Vorwerk, das bekannt ist für seine Staubsauger und die Küchenmaschine Thermomix. Vorwerk wird neuer Exklusiv-Partner und werde die Vize-Europameisterinnen "sichtbar aktivieren und kommunikativ begleiten", heißt es in der Mitteilung des Verbands.
Dass die DFB-Frauen ausgerechnet für Haushaltsgeräte werben sollen, provozierte Fragen auf der Pressekonferenz. Ob es sich dabei nicht um ein Klischee handele, wollte ein Journalist sinngemäß wissen. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte sicherlich mit solchen Fragen gerechnet und antwortete gelassen. Sie sehe das Ganze "überhaupt nicht als Klischee-Nummer", sagte die Voss-Tecklenburg.STERN PAID Kommentar Manuel Neuer 21.12
Martina-Voss Tecklenburg verweist auf Grundsätzliches
Vorwerk ist nicht irgendein mittelgroßes Unternehmen, sondern ein globaler Konzern mit über 11.000 Angestellten. Voss-Tecklenburg verwies deshalb auf Grundsätzliches jenseits von veralteten Klischees und Rollenmustern. Es sei "ganz toll, dass wir jetzt Sponsoren haben, die sich mit der Frauen-Nationalmannschaft identifizieren, sie entwickeln und unterstützen wollen". Das gehe weit über Sponsoring hinaus, erklärte Voss-Tecklenburg. Vorwerk sei eine Weltmarke, und es gelte auch darüber nachzudenken, "dass solche Partner eventuell Ausbildungsstellen für unsere jungen Nachwuchs-Nationalspielerinnen oder überhaupt für unsere jungen Talente zur Verfügung stellen".
Dennoch wusste Voss-Tecklenburg zu berichten, dass in der Mannschaft über den neuen Sponsor auch gewitzelt wurde. "Wir haben spaßeshalber gesagt: Wir Frauen freuen uns auf Hightechgeräte, weil uns die Männer ja nicht so oft im Haushalt unterstützen. Also haben wir alle Klischees erfüllt."
Höherer Stellenwert
Der Startschuss für die neue Partnerschaft ist das Testspiel in Duisburg am Dienstagabend gegen Schweden, bei dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast sein wird. Der neue Sponsor und der hohe Besuch aus Berlin unterstreichen, dass sich die Vize-Europameisterinnen einen höheren Stellenwert erkämpft haben. Es sind nicht die schlechtesten Voraussetzungen für den Start ins WM-Jahr. Am 20. Juli beginnt das Turnier in Australien und Neuseeland und die deutschen Frauen wollen nach ihrem furiosen Comeback bei der EM auch Down Under nach dem Titel greifen.
Mit Material von DPA