Offiziell: Iker Casillas will RFEF-Präsident werden
Casillas will Rubiales bei Wahlen herausfordern
MADRID. Er meint es ernst: Iker Casillas will neuer Präsident des spanischen Verbands werden! Was schon länger gemunkelt wurde, machte die 38 Jahre alte Real-Legende am Montagnachmittag offiziell: Er will sich bei den Präsidentschaftswahlen im Herbst aufstellen lassen und gegen Amtsinhaber Luis Rubiales antreten.
„Ja, ich werde mich für die Präsidentschaft der RFEF aufstellen lassen, wenn die Wahlen kommen. Gemeinsam werden wir unseren Verband auf die Spitze des besten Fußballs der Welt heben: jenen Spaniens“, tweetete Casillas.
Sí, me presentaré a la Presidencia de la @RFEF cuando se convoquen las elecciones. Juntos vamos a poner nuestra Federación a la altura del mejor fútbol del mundo: el de España. #IkerCasillas2020 pic.twitter.com/kHkBChqh4m
— Iker Casillas (@IkerCasillas) February 17, 2020
Karriereende damit so gut wie sicher
Damit geht wohl auch etwas anderes einher: Casillas‘ Karriereende als Profisportler. Auch wenn er das so direkt nicht schreibt, dürfte sein weiterer Tweet die Bestätigung darstellen: „Ich habe den Präsidenten meines Vereins, den FC Porto, über diese Entscheidung informiert, dem ich nur meinen tiefsten Dank aussprechen kann.“
Denn am 1. Mai 2019 erlitt Casillas einen Herzinfarkt, wollte seitdem aber seine Karriere noch nicht beenden und fungierte so seit Sommer als Teil des Führungspersonals in Porto. Auf dem Platz wird Casillas also wie erwartet nicht mehr stehen, er will sich stattdessen um das Wohl aller Fußballplätze Spaniens kümmern.
„Wir arbeiten bei unserer Kandidatur mit größtem Respekt und größter Entscheidung. Mehr als 23.000 Wähler erwarten uns bei fairen und transparenten Wahlen. 139 Mitglieder der Versammlung werden entscheiden“, schrieb der fünf-fache Welttorhüter weiter und bedankte sich auch schon bei ersten Unterstützern, die ihm in den letzten Wochen bei der Entscheidungsfindung halfen: „Danke an alle für die Liebe, die ich erhalten habe und erhalte. Ihre Unterstützung und Ihre Stärke ermutigen mich! Auf geht’s!“
Keine schlechten Chancen auf Wahlsieg
Luis Rubiales (42) führt die Real Federación Española de Fútbol seit Mai 2018 an, hat auf der iberischen Halbinsel aber nicht nur Freunde, weswegen Casillas‘ Chancen auf einen Wahlsieg trotz politischer Unerfahrenheit nicht klein geschätzt werden. Rubiales, ein ehemaliger linker Verteidiger Levantes und einstiger Präsident der spanischen Spielergewerkschaft, sorgte für einige Kontroversen (Entlassung Julen Lopeteguis, Supercopa in Saudi-Arabien, dazu der Zwist Enrique-Moreno) und steht im ständigen (oft peinlichen) Clinch mit Liga-Verbandschef Javier Tebas, welcher daher als Befürworter von „San Iker“ gelten dürfte.
Eine Real-Legende an der Spitze des „spanischen DFB“? Auch Florentino Pérez könnten dies gut heißen. Ob es der 167-fache spanische Nationalspieler auch so weit schafft?