Sylt: Pony-Betreiber veröffentlichen eigenes Video zum Rassismus-Skandal – Berichte über weitere Vorfälle
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Die Besitzer des Sylter Klubs Pony sehen sich offenbar dazu gezwungen, zu ihrer Entlastung ein weiteres Video online zu stellen. Gleichzeitig melden sich immer mehr Menschen zu Wort, die von mutmaßlich rechtsextremen Vorfällen auf der Insel sprechen.
Seit Tagen sorgt ein Video aus dem Pony in Kampen auf Sylt für Aufregung, in dem junge wohlhabende Gäste einer Party an Pfingsten fremdenfeindliche Parolen zur Melodie des eigentlich unverfänglichen 90er-Techno-Tracks „L’Amour toujours“ von Gigi D’Agostino singen. Auch die Betreiber des Klubs standen in der Kritik. Gegenüber dem stern beteuerterten sie, dass sie von dem Gegröle nichts mitbekommen hätten (mehr dazu hier), etliche Menschen zweifelten diese Darstellung jedoch an. Nun veröffentlichen die Pony-Betreiber bei Instagram ein weiteres Statement sowie ein Video, dass den Vorfall aus einer anderen Perspektive filmt, aufgenommen offenbar von einer Außenkamera des Klubs. Sie schreiben dazu: "An alle, die ständig fragen: 'Hat man das nicht mitbekommen?' Ihr seht selbst, dass die Mehrheit auf dem Video ihren Spaß hat, während eine kleine Gruppe etwas skandiert, das mit unseren Grundwerten nicht vereinbar ist."
Sylt: Berichte über weitere Vorfälle an Pfingsten
Derweil werden weitere Vorwürfe über rassistische Vorfälle laut, die sich an Pfingsten auf der Nordsee-Insel ereignet haben sollen. Dem "Hamburger Abendblatt" zufolge räumte das Rote Kliff, ebenfalls in Kampen, ein, dass es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen sei, ebenfalls als "L’Amour toujours" gespielt wurde: Auch dort hätte "unbekannte, kleine Zahl an Gästen die rassistischen Parolen mitgesungen". Nach dem Hinweis eines Gastes soll mindestens eine Person identifiziert, hinausgeworfen und mit einem Hausverbot belegt worden sein, zitiert das Blatt aus einem Statement des Roten Kliffs.
In einem weiteren Gastronomie-Betrieb wurde eine junge schwarze Frau nach eigenen Angaben rassistisch beleidigt und auch körperlich attackiert. Ein Video, in dem sie den Vorfall schildert und Aufnahmen der fraglichen Szene zeigt, kursiert derzeit im Netz. Eine Stellungnahme seitens der betroffenen Location gibt es offenbar bislang nicht.
Dem "Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag" zufolge wollen zahlreiche Sylterinnen und Sylter als Reaktion auf die Vorfälle am Sonntag eine Mahnwache auf der sogenannten "Whiskymeile" in Kampen abhalten, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.
Quellen: Pony (Instagram), "Hamburger Abendblatt", Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag"