Rund um Wiesloch: Großer Ansturm auf die Außengastronomie
Von Hans-Dieter Siegfried
Region Wiesloch. Der Blick auf die Wetteraussichten in den kommenden Tagen lässt die Herzen all jener Wirte höher schlagen, die eine Außengastronomie anbieten können. Bereits in den zurückliegenden Tagen und insbesondere am Wochenende wurde vielerorts "ausgebucht" vermeldet. Ausschlaggebend für den Besucheransturm war der Wegfall der Schnelltestpflicht. So konnten sich viele spontan entscheiden, auf ein kühles Getränk oder leckere Speisen ohne den "Umweg" über ein Testzentrum vorbeizuschauen.
In der "Marktstube" in Walldorf vermeldete Chef Michael Steinmann über mehrerer Tage "Land unter" und dies im positiven Sinne. "Hier ist schwer was los", berichtete er kurz bei einer telefonischen Anfrage der RNZ. Auch die Eisdielen in der Region verzeichneten starken Zulauf, konnte man doch endlich bei sommerlichen Temperaturen einen Cappuccino und Gefrorenes in großer Vielfalt genießen.
"Für uns ist vor allem die Kommunikation wichtig, das Treffen mit Freunden und Bekannten", erzählte Michael aus Baiertal, der gemeinsam mit Ehefrau und einem befreundeten Ehepaar den Weg zu einem Freisitz auf dem Wieslocher Marktplatz gefunden hatte. "War nicht so einfach, denn zuvor waren wir bei dem Reservierungsversuch in zwei anderen Lokalen erfolglos geblieben." Dies galt auch für das "Brauhaus Freihof" im Zentrum der Weinstadt. "Wir hätten in diesen Tagen mehrfach unsere Plätze auf der Terrasse reservieren können", berichtet Geschäftsführer Thomas Brieden. Auch aus seiner Sicht sind zum einen das Wetter, aber vor allem die Aufhebung der Schnelltestpflicht im Außenbereich entscheidende Faktoren. "Da sind doch so manche zu einem kurzen Zwischenstopp auf ein Bierchen gekommen, all das musste man ja noch vor einigen Tagen planen, kurzfristig ging da nichts." Die Folge ist, dass derzeit die Schnelltestzentren einen Rückgang der Besucher vermelden.
Gefeiert wurde am vergangenen Freitag auch kräftig in der "Trattoria Italia" auf dem Marktplatz. Fröhliche Ausgelassenheit herrschte nach dem 3:0-Sieg der italienischen Nationalkicker gegen die Türkei, außerdem wurde am Rande der Sportübertragung noch eine Hochzeit gefeiert. "Fast wie früher", so viele der Kommentare. Jedoch, auch dies wurde geäußert, dürfe man jetzt nicht aufgrund der Zahlenentwicklung leichtsinnig werden. "Aber mit genügend Abstand lässt sich dies gut handeln", so eine Servicekraft beim Weingut Ihle. Die Besenwirtschaft war für die Radfahrer ein begehrtes Ziel. Nach der sportlichen Aktivität lockte eine erfrischende Schorle.
Nicht immer auf dem neusten Stand waren viele Besucher hinsichtlich der erlaubten Öffnungszeiten: War es in der ersten Stufe der Verordnung nur bis 21 Uhr erlaubt, folgte später die Verlängerung auf 22 Uhr. Derzeit kann es theoretisch bis 1 Uhr in der Nacht im Innenbereich gehen, jedoch sind die jeweiligen Konzessionen vor Ort ausschlaggebend. Wer die lauen Sommerabende im Freien genießen möchte, muss spätestens um 23 Uhr den Heimweg antreten. Aber auch hier gelten die individuellen Regelungen der Stadt oder Gemeinde.
Für die nächsten Tage – es werden Temperaturen von bis zu 37 Grad erwartet – heißt es, schnell bei der Buchung zu sein. Ansonsten könnte es eng werden mit dem begehrten Platz unter freiem Himmel.